Zahlreiche Waldbrände und Rekordhitze von 46 Grad in Südeuropa

tagesschau10 Dilihat

Die Menschen in Südeuropa leiden unter einer extremen Hitzewelle. Bei Temperaturen von teils mehr als 40 Grad sind bereits zahlreiche Feuer ausgebrochen, Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz – und es werden weitere Brände befürchtet.

Eine massive Hitzewelle hat weite Teile Südeuropas weiter fest im Griff: Von Portugal bis in die Türkei ächzen die Menschen unter extremen Temperaturen. Spanien meldet mit 46 Grad in der Stadt Huelva sogar einen neuen Juni-Hitzerekord.

Und auch das Risiko für Waldbrände ist vielerorts hoch. In Frankreich und der Türkei sind bereits zahlreiche Feuer ausgebrochen und Expertinnen und Experten befürchten weitere Brände.

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In der türkischen Provinz Izmir kämpften etwa Tausend Feuerwehrleute und 14 Hubschrauber gegen einen am Sonntag ausgebrochenen Waldbrand. Rettungsteams hätten die ganze Nacht versucht, die Feuer unter Kontrolle zu bekommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die Feuer seien teilweise bis an bewohnte Gebiete vorgerückt, so der Staatssender TRT. Mehrere Häuser und einige Viertel wurden vorsorglich evakuiert. Berichte über Verletzte oder gar Tote gibt es bisher allerdings nicht.

Einer der Brände zwischen den Gemeinden Menderes und Seferihisar ist in einem Waldstück ausgebrochen, ein anderer in der Gemeinde Gaziemir auf einer Müllhalde. Laut TRT verbrannten mehrere Autos in den Feuern. Der Flughafen in Izmir hatte vorübergehend Flüge ausgesetzt, der Betrieb wurde mittlerweile aber wieder regulär aufgenommen, so Anadolu.

Zahllose Bäume und Buschwerk sind nach einem Waldbrand in der türkischen Region Izmir verkohlt.

In Frankreich gelten für 84 der 95 Kernland-Départements Hitzewarnungen. "Das hatten wir noch nie", sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher. Nur die Küste am Ärmelkanal und die Grenzregion zu Belgien und Deutschland bleibt vorerst verschont. Unternehmen wurden aufgerufen, ihre Beschäftigten so gut wie möglich zu schützen, rund 200 Schulen im ganzen Land blieben wegen der Extremhitze geschlossen.

Im Südwesten des Landes brannten nach Behördenangaben insgesamt 400 Hektar Land bei Buschbränden nieder. Die berühmte Abtei Fontfroide südwestlich der Stadt Narbonne und ein nahe gelegener Campingplatz wurden vorsorglich evakuiert. Mehr als 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Ein Teil der Autobahn zwischen Toulouse und Narbonne musste zeitweise in beide Richtungen gesperrt werden. Helferinnen und Helfer verteilten Wasser an die Autofahrer, die bei sengender Hitze im Stau standen.

Insgesamt sieben Brände seien ausgelöst worden, sagte Präfekt Christian Pouget im Sender BFMTV. Grund könnte demnach sein, dass eine Person in einem Anhänger einen Grill transportiert habe, in dem noch nicht erloschene Glut gewesen sei. Diese sei entlang der Straße hinausgeflogen. Anderen Behördenangaben zufolge wurden die Brände möglicherweise durch Funken einer Bremse eines Anhängerrads ausgelöst.

Wegen der massiven Hitze wurde zudem ein Reaktor des südwestfranzösischen Atomkraftwerks Golfech abgeschaltet. Grund dafür sei die hohe Wassertemperatur im Fluss Garonne, teilte der Betreiber EDF mit. Aus der Garonne wird das Kühlwasser für den Reaktor gepumpt und anschließend um rund 0,2 Grad erwärmt in den Fluss zurückgeleitet. Wenn der Fluss schon durch die Lufttemperaturen zu sehr aufgeheizt ist, darf das Kraftwerk kein Kühlwasser mehr entnehmen und muss den Betrieb drosseln oder ganz einstellen.

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Italien gab erneut Hitzewarnungen für 17 Städten im ganzen Land aus. In der Nähe wichtiger Sehenswürdigkeiten in Rom wurden Krankenwagen stationiert, um Betroffene möglichst schnell zu versorgen. Der Notärzte-Verband meldete einen Anstieg von Patientinnen und Patienten mit Hitzschlag um zehn Prozent.

Der spanische Wetterdienst meldete die bisher jemals in einem Juni gemessene Temperatur: Sie wurde am Samstag in Huelva im Süden des Landes registriert und übertraf mit 46 Grad Celsius den bisherigen Rekord. Dieser war 1965 in Sevilla erreicht worden und lag bei 45,2 Grad.

Auch das Mittelmeer heizt sich bereits früh im Jahr ungewöhnlich stark auf: Vor der Inselgruppe der Balearen erreichte die Wassertemperatur laut Wetterdienst 26 Grad – bislang waren solche Temperaturen eher Mitte August zu erwarten.

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