Österreichische Autorin Gangl gewinnt Ingeborg-Bachmann-Preis

tagesschau8 Dilihat

Die Österreicherin Natascha Gangl hat den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. In ihrem Text geht es um ein Verbrechen der NS-Zeit. Die Jury lobte die sprachliche Präzision und die dichte Atmosphäre.

Die Autorin Natascha Gangl hat den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis im österreichischen Klagenfurt gewonnen. Das teilte die Jury mit. Die Österreicherin war bei dem Literatur-Wettlesen gegen 13 Mitbewerberinnen und Mitbewerber angetreten.

Die 39-jährige Sprachkünstlerin gewann die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren poetischen Text "DA STA" ("Der Stein"), in dem sie sich auf die Suche nach den versteckten Spuren eines NS-Verbrechens macht, das gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in ihrer Heimat nahe der slowenischen Grenze verübt wurde. Jurorin Brigitte Schwens-Harrant sprach in ihrer Laudatio von einem "unfassbar präzise gestalteten Text".

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Rund um einen privat errichteten Gedenkstein für erschossene Juden stellt Gangl Fragen zum Erinnern und Vergessen. Der Text ist über weite Strecken wie ein Gedicht gestaltet. Die Jury zeigte sich nicht nur von der kunstvollen Sprachtechnik beeindruckt, sondern auch von der dichten Atmosphäre, die Gangl mit Dialekt-Passagen und genauen Naturbeobachtungen schafft.

Nach mehrjährigen Aufenthalten in Mexiko und Spanien lebt die Autorin heute in Wien und in ihrer ursprünglichen Heimat in der Steiermark. Gangl schreibt Prosa, Essays und Sprechtexte. Gemeinsam mit der Band Rdeca Raketa hat sie eine neue Form des Hörstücks entwickelt, das sie "Klangcomic" nennt.

Mit einem Text über Trauma und Familie konnte Sila überzeugen und gewann den renommierten Literaturpreis.mehr

Der Hauptpreis bei den jährlichen Tagen der deutschsprachigen Literatur wird von der Stadt Klagenfurt gestiftet. Er erinnert an die österreichische Literatin Ingeborg Bachmann (1926-1973). Im Vorjahr gewann ihn der in Sarajevo geborene und in Heidelberg lebende Autor Tijan Sila für seinen Text "Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde".

Den ebenfalls im Rahmen der Literaturveranstaltung vergebenen und mit 12.500 Euro dotierten Deutschlandfunk-Preis gewann der Berliner Schriftsteller Boris Schumatsky mit einem Text über die Unmöglichkeit, in seine Geburtsstadt Moskau zurückzukehren.

Dieses Thema im Programm:Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 29. Juni 2025 um 13:00 Uhr.

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