Nahost-Liveblog: ++ Offenbar Tote bei Angriffen im Gazastreifen ++

tagesschau11 Dilihat

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 81 Menschen getötet worden. US-Präsident Trump rechnet nach eigenen Angaben mit einer Waffenruhe im Gazastreifen innerhalb einer Woche.

Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:

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Die Zahl der Toten bei den israelischen Angriffen im Süden des Libanon ist nach libanesischen Angaben auf drei gestiegen. Ein Mann sei bei einem Drohnenangriff auf ein Auto in Kunin getötet worden, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium. Bei einem weiteren Angriff auf ein Motorrad in Mahruna in der Nähe der Stadt Tyros seien ein Mann und eine Frau getötet worden. Das Ministerium meldete zudem insgesamt zwei Verletzte.

Die israelische Armee erklärte, bei dem Angriff in Kunin sei der Terrorist Hassan Mohammed Hammudi getötet worden, der während des Kriegs gegen die Hisbollah für Angriffe mit Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet verantwortlich gewesen sei.

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist nach Angaben der Armee ein hochrangiger Kommandeur der islamistischen Hamas getötet worden. Wie das Militär weiter mitteilte, galt Hakem Al-Issa als einer der Gründer der Hamas. Er war demnach vor allem im militärischen Flügel der Terrororganisation tätig. Er soll zudem eine wichtige Rolle bei der Planung und Durchführung des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 gespielt haben.

Al-Issa war nach Armeeangaben einer der letzten hochrangigen Kommandeure der Hamas im Gazastreifen. Zuletzt fungierte er demnach als Chef einer wichtigen Einheit der Terrororganisation und arbeitete am strukturellen Wiederaufbau der Hamas nach rund anderthalb Jahren Gaza-Krieg.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) ist heute nach Israel gereist. Wie sein Ministerium im Onlinedienst X mitteilte, ist Dobrindt der erste internationale Staatsgast, der seit dem Krieg gegen den Iran nach Israel gereist ist. "Unterstützung für Israel heißt auch vor Ort Gespräche zu führen", erklärte Dobrindt. Am Sonntag will der CSU-Politiker dort mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Außenminister Gideon Saar zusammenkommen.

Anfang Juni hatte Dobrindt Saar im Bundesinnenministerium empfangen. Bei dem Treffen ging es unter anderem um die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen, im Katastrophenschutz und bei der Cyberabwehr, den Kampf gegen Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland.

Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon hat es nach libanesischen Angaben einen Toten gegeben. Der Mann sei bei einem Drohnenangriff auf ein Auto in Kunin getötet worden, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die israelische Armee äußerte sich bislang nicht.

Israel greift trotz einer seit November geltenden Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Milz immer wieder Ziele in dem Nachbarland an. Die israelische Armee nimmt dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der vom Iran unterstützten Miliz ins Visier.

Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben erneut eine Rakete Richtung Israel abgefeuert. Eine ballistische Rakete sei auf ein "empfindliches feindliches israelisches Ziel im besetzten Gebiet von Beerscheba" im Süden Israels abgeschossen worden, erklärte Huthi-Militärsprecher Jahja Saree. In Israel gab es in mehreren Gegenden Luftalarm, bevor die Armee erklärte, dass die Rakete "höchstwahrscheinlich erfolgreich abgefangen" worden sei.

Der Iran hebt einem Medienbericht zufolge die Sperrung seines Luftraums teilweise wieder auf. Der Luftraum über dem Zentrum und dem Westen des Landes sei für internationale Transitflüge geöffnet worden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Nour News.

Weil sie im besetzten Westjordanland israelische Soldaten angriffen und mit Steinen bewarfen, sind sechs Israelis festgenommen worden. Die israelische Armee erklärte, Soldaten hätten in der Nacht eine Versammlung von Israelis nahe des Dorfes Kafr Malik auflösen wollen. "Beim Eintreffen der Sicherheitskräfte haben dutzende israelische Zivilisten Steine auf sie geworfen und die Soldaten physisch und verbal attackiert."

Die Israelis hätten auch Fahrzeuge der Sicherheitskräfte beschädigt und versucht, die Sicherheitskräfte zu "rammen", erklärte die Armee weiter. "Die Sicherheitskräfte haben die Versammlung aufgelöst, sechs israelische Zivilisten wurden festgenommen und der israelischen Polizei übergeben." Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP wollten die Streitkräfte nicht angeben, ob es sich bei den Festgenommenen um israelische Siedler gehandelt habe. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz verurteilte in einer Erklärung die Angriffe gegen die Soldaten.

Der Staatsanwalt des berüchtigten Ewin-Gefängnisses in Teheran ist bei dem israelischen Angriff auf die Haftanstalt getötet worden. Ali Ghanaatkar sei am Montag ums Leben gekommen und werde in Ghom beerdigt, teilte die iranische Justiz über die Nachrichtenagentur Misan mit. Ghanaatkar hat unter anderem Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi angeklagt und wurde wegen seines Vorgehens von Menschenrechtsgruppen immer wieder kritisiert.

Die Physikerin Mohammadi ist etliche Male festgenommen und zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Eine Haftstrafe bekam sie, weil sie im Ewin-Gefängnis einen Protest gegen die Hinrichtung einer anderen politischen Gefangenen im Frauentrakt organisiert hatte. 2023 erhielt sie den Friedensnobelpreis, den sie wegen ihrer Haft nicht selbst entgegennehmen durfte.

Die Zahl der Toten nach Angriffen Israels auf den Gazastreifen hat sich weiter erhöht: Das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium erklärte, es seien mindestens 81 Menschen getötet worden. Weitere 422 Palästinenser hätten Verletzungen erlitten.

Die Zahl der Toten nach israelischen Angriffen im Gazastreifen ist nach Angaben von Krankenhäusern gestiegen. Demnach sind der Nachrichtenagentur AP zufolge mindestens 49 Menschen getötet worden. Die Angriffe sollen am späten Freitagabend begonnen und bis Samstagmorgen gedauert haben.

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben mindestens 34 Menschen getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Zwölf Menschen seien im Palästina-Stadion in Gaza-Stadt ums Leben gekommen, teilte das Personal des Schifa-Krankenhauses mit, in das die Leichen gebracht wurden. In dem Stadion seien Vertriebene untergebracht.

Weitere acht Menschen seien in Wohnungen zu Tode gekommen. In Muwasi im Süden habe es sechs Tote gegeben, als ihr Zelt getroffen wurde. Die Angriffe begannen am späten Freitagabend und dauerten bis Samstagmorgen.

Angesichts der Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel sieht das Vermittlerland Katar neue Chancen für ein Gaza-Abkommen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Es habe sich "ein Zeitfenster der Möglichkeiten" aufgetan, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Doha der Nachrichtenagentur AFP. Katar und die anderen Vermittlerstaaten USA und Ägypten versuchten, "die durch den Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel entstandene Dynamik zu nutzen, um die Gespräche über den Gazastreifen wiederzubeleben".

Der Iran signalisiert seine grundsätzliche Bereitschaft zu erneuten Atomverhandlungen mit den USA – fordert dafür aber von Präsident Donald Trump eine Mäßigung im Tonfall. "Wenn Präsident Trump es mit seinem Wunsch nach einem Abkommen ernst meint, sollte er seinen respektlosen und inakzeptablen Ton gegenüber dem obersten Führer des Iran, Großajatollah Ali Khamenei, ablegen und aufhören, seinen Millionen treuen Anhängern zu schaden", schrieb Außenminister Abbas Araghtschi auf X.

Irans Außenminister Araghtschi forderte von US-Präsident Trump einen respektvolleren Ton.mehr

Angesichts zahlreicher Toter bei Essensverteilungen im Gazastreifen verlangt die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner einen Exportstopp von Waffen an Israel für den Einsatz in dem Gebiet. "Der Verstoß gegen internationale Verpflichtungen ist in diesem Fall so eklatant, dass endlich auch der Bundesregierung klar sein muss: Es dürfen keine deutschen Waffen mehr geliefert werden, die in Gaza eingesetzt werden können – denn es besteht das Risiko, dass damit Völkerrechtsbruch begangen wird", sagte Brantner der Nachrichtenagentur dpa.

Brantner wies darauf hin, dass insgesamt mehr als 400 Menschen getötet worden sein sollen beim Versuch, für sich und ihre Familie im Gazastreifen an Lebensmittel zu kommen. "Es stehen schwerwiegende Vorwürfe im Raum, dass Soldaten angewiesen wurden, auf unbewaffnete Menschen in der Nähe von Verteilstellen zu schießen – obwohl keine Bedrohung vorlag." Nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros in Genf wurden seit Ende Mai mindestens 410 Menschen bei Essensverteilungen getötet.

In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Tausende an einer staatlich organisierten Trauerfeier für Dutzende von Israel getötete Generäle der Revolutionsgarden (IRGC) teilgenommen. Geehrt wurden unter anderem Generalstabschef Mohammed Bagheri, IRGC-Oberkommandeur Hussein Salami und Amir-Ali Hadschisadeh, der Chef der Luft- und Raumfahrtdivision der IRGC. Die drei galten als das Top-Trio der iranischen Streitkräfte und waren politisch sehr einflussreich. Auch getöteter Atomwissenschaftler und Journalisten wurde laut Staatssender IRIB gedacht.

Die militärische Spitze von Armee und Revolutionsgarde wurde getötet.mehr

Die umstrittene Hilfsorganisation GHF im Gazastreifen soll nach eigenen Angaben keine Informationen über Zwischenfälle oder Todesopfer an den Verteilungsstellen haben. "Die GHF hat keine Kenntnis von diesen Vorfällen, aber diese Anschuldigungen sind zu schwerwiegend, um sie zu ignorieren, und wir fordern Israel daher auf, sie zu untersuchen und die Ergebnisse zeitnah und transparent zu veröffentlichen", so ein Sprecher in einer Erklärung am späten Freitagabend. Israels Militär habe die Aufgabe, allen humanitären Organisationen, die im Gazastreifen tätig seien, einschließlich der GHF, sicheres Geleit zu gewähren.

Tausende von Menschen versammeln sich täglich vor den Verteilungszentren und warten auf die nächsten Lebensmittellieferungen, aber fast täglich gibt esBerichte über Schießereien und Tote auf den Zufahrtswegen. Nach Angaben von Medizinern wurden am Freitag erneut sechs Menschen durch Schüsse getötet, als sie versuchten, im südlichen Gazastreifen Lebensmittel zu erhalten.

Die Hilfsorganisation fordert deshalb ein Ende der Verteilzentren.mehr

UN-Generalsekretär António Guterres mahnt angesichts der humanitären Notlage im Gazastreifen eine sofortige Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas an. Die vor wenigen Tagen erzielte Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gebe "Anlass zur Hoffnung", sagte Guterres. Nun sei es an der Zeit, den "politischen Mut" für eine Waffenruhe auch in Gaza aufzubringen.

"Menschen werden getötet, nur weil sie versuchen, sich und ihre Familien zu ernähren", beklagte der UN-Chef und bezog sich damit indirekt auf die von derumstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in Gaza betriebenen Verteilzentrenfür humanitäre Hilfe. Nach UN-Angaben sollen im Umfeld der Essensverteilung der GHF seit Ende Mai mindestens 410 Palästinenser getötet worden sein.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit Blick auch auf Deutschland davor gewarnt, einen Bruch des Völkerrechts zu ignorieren. "Gerade wir sollten die Völkerrechtsordnung zum Teil unserer eigenen Identität erklären", sagte Steinmeier im Deutschlandfunk auf eine Frage nach Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt. Steinmeier fügte hinzu: "Deshalb dürfen wir nicht ignorieren, wo Völkerrecht nicht nur missachtet wird, sondern wo heute – und das gilt ja nicht nur in der Politik, sondern ich bin Zeitungsleser, ich bin Fernsehzuschauer – mit leichter Hand Völkerrecht sogar verächtlich gemacht wird."

Steinmeier war konkret auf dieAnkündigung von Merzangesprochen worden, den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht zu akzeptieren, sowie auf Merz' Einschätzung, dass Israel mit dem Angriff auf den Iran im Bestreben, dessen atomare Bewaffnung zu verhindern, "die Drecksarbeit" verrichtet habe.

Die Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen wird lauter. Die Bundesregierung gerät zunehmend unter Druck.mehr

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind einem palästinensischen Medienbericht zufolge mindestens elf Zivilisten getötet worden. Es sei eine Zeltstadt für Kriegsvertriebene im Zentrum der Stadt Gaza getroffen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf eigene Korrespondenten im abgeriegelten Küstengebiet. Mehrere weitere Menschen erlitten Verletzungen, hieß es. Der Bericht lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

US-Präsident Donald Trump hält nach eigenen Angaben eine Waffenruhe im Gazastreifen innerhalb einer Woche für möglich. "Wir denken, dass wir innerhalb der nächsten Woche einen Waffenstillstand erreichen werden", sagte er während einer Veranstaltung im Oval Office gegenüber Reportern. Er habe eben mit einigen der Personen gesprochen, die sich um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas bemühen würden. Trump nannte dazu keine weiteren Details. Es blieb daher unklar, worauf sich seine optimistische Aussage stützte.

Die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten in unserem Liveblog.mehr

Dieses Thema im Programm:Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 28. Juni 2025 um 08:14 Uhr.

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