Die EZB hält an Inflationsziel fest, will aber flexibler agieren

tagesschau8 Dilihat

Die Europäische Zentralbank hat ihre Strategie "nachjustiert", so Präsidentin Lagarde. Vom Inflationsziel von zwei Prozent will sie nicht abweichen, aber die Notenbank will ihre Instrumente künftig flexibler einsetzen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre geldpolitische Strategie nachjustiert. Ihrem zentralen Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent bleiben die Notenbanker treu. Gleichzeitig betonen sie aber, zur Erreichung des Inflationsziels flexibler reagieren zu wollen.

"Um die Symmetrie des Inflationsziels zu wahren, ist es wichtig, auf starke, dauerhafte Abweichungen der Inflationsrate vom Zielwert in beide Richtungen mit angemessen kraftvollen oder lang anhaltenden geldpolitischen Maßnahmen zu reagieren", erläuterte die Europäische Zentralbank zum Ergebnis ihres Strategiechecks. Dieses Vorgehen soll dazu beitragen, dass die Inflationserwartungen nicht aus dem Ruder laufen. Zugleich soll verhindert werden, dass sich Abweichungen vom Inflationsziel verfestigen.

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Sämtliche geldpolitischen Instrumente, über die der EZB-Rat zurzeit verfügt, bleiben weiter erhalten. Einen besonderen Akzent legt die Notenbank aber auf einen flexibleren Einsatz: "Durch eine ausreichende Flexibilität bei der Wahl, Ausgestaltung und Umsetzung der Instrumente wird es möglich sein, agil auf Veränderungen im Inflationsumfeld zu reagieren."

Dabei berücksichtigt der EZB-Rat laut der Notenbank bei seinen geldpolitischen Beschlüssen nicht nur die wahrscheinlichste Entwicklung der Inflation und der Wirtschaft, sondern auch das Risikoumfeld und die herrschende Unsicherheit, unter anderem durch die Nutzung von Szenarien und Sensitivitätsanalysen.

"Die Überprüfung war eine wertvolle Gelegenheit, unsere Denkmuster zu hinterfragen, unser geldpolitisches Instrumentarium zu prüfen und unsere Strategie nachzujustieren", erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Die EZB verfüge nun über "eine noch solidere Grundlage", um in einem zunehmend unsicheren Umfeld geldpolitisch zu agieren.

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Schon bei früherer Gelegenheit hatte Lagarde betont, angesichts stärker schwankender Inflationsraten und größerer wirtschaftlicher Unsicherheiten müsse die EZB künftig in der Geldpolitik flexibler agieren.

Zuletzt hatte die Zentralbank für den Euroraum 2021 ihre geldpolitische Strategie vor dem Hintergrund der langanhaltenden Niedrigzinsphase überarbeitet und ihr Inflationsziel für den Euroraum neu definiert. Bis dahin hatte sie mittelfristig einen Wert von knapp unter zwei Prozent angestrebt. Seit der Überprüfung peilt sie mittelfristig ein symmetrisches, also nach beiden Seiten gültiges Inflationsziel von genau zwei Prozent an. Die nächste Strategiebewertung steht nach Angaben der EZB im Jahr 2030 an.

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